Alle Artikel in: Porträt

Der Tag des #MuseumSelfie: Wo man die besten Ideen und die wenigsten Probleme hat

Immer wieder zum Tag des Museum Selfie mache er sich im Stillen Gedanken über all seine Fehltritte als Schreiberling, twitterte vor ziemlich genau einem Jahr Brian Droitcour, der Erfinder des Art Selfie. Aber all das Klagen, Jammern und Lamentieren hilft nicht viel, den Tag des Museum Selfie gibt es nun einmal und deshalb müssen wir da jetzt durch. Schon im Dezember 2012 definierte Droitcour für das Künstlerkollektiv DIS das Phänomen Art Selfie. Er dachte an Kunstwerke mit spiegelnden Oberflächen, in denen sich der Betrachter spiegeln kann. Schnell wurde daraus etwas anderes. Das irritierte ihn, aber so funktionieren Meme in den sozialen Medien eben. Längst machen selbst Gemälde und Skulpturen Selfies, die das #MuseumOfSelfies sammelt. Ein wenig zuckte ich zusammen, als auf Twitter die Ankündigung für den nächsten Tag des #museumselfie in meiner Timeline an mir vorbeirauschen wollte. Kurz innehalten, Terminkalender hervorkramen und mit rotem Filzstift #NoMuseumSelfie für den 20. Januar 2016 notieren. Das schrieb ich noch vor wenigen Wochen im Monopol Magazin. Es  ist so weit, heute ist der 20. Januar 2016. Darum: #NoMuseumSelfie, ahoi! Und …

Diese 14 Weihnachtsgrüße auf Instagram werden Euer Fest versüßen. Nr. 11 ist heftig

Während Klaus Biesenbach über Weihnachten offenbar im Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe vergessen wurde, hat Miley Cyrus sich alle fünf Minuten einen anderen ugly Christmas Sweater übergezogen. Was man sonst so an Weihnachten getragen hat und wer bei wem auf dem Schoß saß, seht ihr in unserem Weihnachtsmenü.

Nicole Marcellini is artefakt’s Pick for Instagram Photographer of the Year 2015

Was das TIME Magazine kann, das können wir auch, dachten wir uns. Bei jeder Gelegenheit nahmen wir also unser Smartphone in die Hand, kuschelten uns in eine warme Decke, legten unsere Füße hoch und klickten uns Tage und Nächte, Wochen und Monate durch die digitalen Galerien des sozialen Fotonetzwerks, um unseren Instagram Fotografen des Jahres ausfindig zu machen. Instagram kann mehr sein als die Spielereien der Community, an denen wir uns natürlich selbst bisweilen gern beteiligen. #gostandthere vor dieser Wand, #gostandthere an dieser Ecke, #friendsandwalls, #architectureandpeople oder #minimalpeople in der TU in Berlin, auf dem Dach des Tempodroms, in der Hamburger Kunsthalle und vor den Gehry Bauten in Düsseldorf. Die Liste der Instagram-Hotspots ließe sich noch eine Weile fortsetzen. Treppenhäuser, Parkhäuser, U-Bahnhöfe und Containerhäfen werden zu Spielplätzen. Oder zu Stehplätzen für die #standcommunity. Man fotografiert sich gegenseitig, wie man so dasteht, lässig, gekonnt, rumstehen eben. Man fragt die eigenen Follower #kenntihrschon, #hihaveyoumet und erzählt #todayimet und #whoifollow. Manchmal schaut oder winkt man auch in eine Pfütze: #sayhitothewater. Phänomene wie die Socality Barbie oder die Instagram …

Max Beckmanns Berliner Reise heute

Der Maler Max Beckmann zog 1904 nach Berlin und blieb dort bis 1914. Immer wieder betont er selbst in Briefen und Tagebuchaufzeichnungen, wie wichtig die Stadt für ihn sei. Die Kunsthändler und Kunstkritiker in der Stadt sind ihm positiv gesinnt und bestätigen die Bedeutung Beckmanns für Berlin und umgekehrt. „Beckmann ist ohne Berlin nicht denkbar“, so die Worte des Kunsthändlers Paul Cassirer. Und der Kunstkritiker Julius Maier-Graefe ruft aus: „Max Beckmann ist das neue Berlin.“ Die Ausstellung Max Beckmann und Berlin in der Berlinischen Galerie nun macht diese enge Beziehung zwischen Künstler und Stadt anhand der Einflüsse und Inspiration nachvollziehbar, die der Maler dort aufgenommen hat. Zwei Mal lebte Beckmann über einen längeren Zeitraum in Berlin. Im Anschluss an sein Kunststudium in Weimar von 1904 bis 1914 und wieder von 1933 bis 1937. Zwei Mal waren die politischen Ereignisse ausschlaggebend für seinen Umzug. Als Beckmann sich im Herbst 1915 bedingt durch die Erlebnisse im Ersten Weltkrieg nach Frankfurt zurückzog, schmähte er Berlin als „corrumpirtes und temperamentloses Nest“. Aber seine Verbindungen in die Berliner Kunstszene brachen nicht …

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Zieh deine Tanzschuhe an. Der mechanische Houellebecq und andere YouTube-Phänomene

Im Sommer verbreitete sich ein kurzes Tanzfilmchen viral, das Michael Jacksons Moonwalk, nunja, alt aussehen lässt. Darin sieht man einen alten Mann, umgeben von tanzenden Paaren. Der Mann tanzt auch ein bisschen, aber auf der Stelle, weil er auf zwei Krücken steht. Dann wirft er die Krücken weg, und fängt an zu tanzen wie ein Roboter. Und vor ein paar Tagen machte ein anderes Video die Runde. Hauptperson: der französische Schriftsteller Michel Houellebecq. Aber umso überraschender ist das, was er in dem Film tut. Er tanzt nämlich, und zwar zu War Pigs von Black Sabbath. Zuletzt war der Romanautor ja in dem Film Die Entführung des Michel Houellebecq zu sehen. Dort spielte er sich selbst. Der Black Sabbath-Clip ist aus dem Film Near Death Experience, wo Houellebecq einen Mann spielt, der vor seinen Mitmenschen in die Berge geflohen ist. In Radlerhosen und im Tour de France-Trikot. Er erzählt in einem Interview, dass er privat ohnehin gerne zu dem Song tanzt. Warum soll das jetzt lustig sein? Man ist ja vor allem überrascht, dass Houellebecq, dieses fragile Männlein mit Hang …