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artefakt baut mit

Die Architekten Till Schneider (links) und Michael Schumacher (rechts) tragen die Benefiz-Stiefel. Foto: Gaby Gerster. © Staedel Museum

Frankfurt trägt diesen Herbst Gummistiefel: Die gelben Schuhe, die es auch in Miniaturform als Ansteck(gummi)stiefel gibt, sind das Erkennungszeichen der Spendenaktion. Das Städel startete unter dem Motto „Frankfurt baut das neue Städel. Bauen Sie mit“ eine großangelegte Bürgerinitiative, mit der die fehlenden 20 Prozent (5 Mio. Euro) der Kosten für den Erweiterunsgbau für die Kunst nach 1945 und die Sanierung des Altbaus aufgebracht werden sollen.

Der Frankfurter Bankier und Mäzen Johann Friedrich Städel (1728-1816) plante im Jahr 1793 eine Kunststiftung, 1811 dann bat er den Erzbischof Karl Theodor von Dalberg um ein entsprechendes Stiftungsdekret; schließlich legte er in seinem Testament fest, dass sein Haus, sein Vermögen und seine Kunstwerke nicht an seine Erben gehen, sondern daraus eine öffentliche Kunstsammlung aufgebaut werden solle. Knapp 200 Jahre später ruft das Städel Museum den Gedanken des gesellschaftlichen Engagements wieder ins Gedächtnis und jeder soll heute mit anpacken. Frankfurt stiefelt nicht nur, sondern backt, trinkt, kickt, dichtet, läuft, malt, golft und musiziert das neue Museum. So bewirbt beispielsweise die Frankfurt Eintracht neben ihrem Auftritt in den Benefiz-Stiefeln im aktuellen Sportstudio das Projekt bei zwei Heimspielen und die Schillerschule Frankfurt plant eine Auktion von Kunstwerken der Schüler.

Städel legte in seinem Testament auch fest, dass die Sammlung ständig zu erweitern sei. Er selbst hinterließ 500 Gemälde holländischer, flämischer und deutscher Maler des 17. und 18. Jahrhunderts und mehr als 2.000 Zeichnungen und Druckgraphiken. Heute umfasst die Sammlung 2.700 Gemälde, 600 Skulpturen und 100.000 Zeichnungen vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Platz für die zum Teil sehr großformatigen Werke der Kunst nach 1945 werden auf 3.000 Quadratmetern Fläche ab 2011 die unterirdischen Gartenhallen der Architekten des Büros schneider+schumacher, die voriges Jahr mit ihrem Entwurf beim international ausgeschriebenen Wettbewerb überzeugen konnten, bieten.

Entwurf: schneider+schumacher Architekturgesellschaft mbH

Über den Stand der Dinge , die Aktionen und die Fortschritte am Bau informiert der Blog zum Erweiterungsbau: www.das-neue-staedel.de

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