Beiträge und Kommentare zu aktuellen, kunsthistorisch relevanten Themen.

Mach es selbst

Max Schulze stört sich nicht daran, dass es mit Tocotronic im 21. Jahrhundert heißt „mach es nicht selbst“. Stattdessen orientiert er sich an der Do-it-yourself Bewegung des Punk der 1970er Jahre und bearbeitet die ‚Leinwand‘ mit einem Hammer. Das Ergebnis des Kampfes Künstler gegen Hartfaserplatte ist derzeit im Bonner Kunstverein zu sehen.

Zorro der Malergilde

Oft wurde die Malerei von den Künstlern des vergangenen Jahrhunderts abgelehnt. Eine überzeugende Liebeserklärung an dieses traditionelle Medium schuf Stefan Müller, dessen Werke derzeit in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden zu sehen sind.

Regenschirm und Nähmaschine fehlen

Der Eine kritzelt beim Telefonieren gedankenverloren auf eine Zeitung, der Andere, im vorliegenden Fall ein Schriftsteller, schmiert zur Zerstreuung an den Rand seines Manuskripts. Dass dieses automatische Zeichnen mehr als bloß ein Arbeitsunfall sein kann, zeigt derzeit die dreiteilige Ausstellung „Randzeichen. Drei Annäherungen an den schöpferischen Prozess“ im Literaturmuseum der Moderne in Marbach.

Aktenzeichen Werner (fast) ungelöst

Der zwangssterilisierte Psychatriepatient Wilhelm Werner dokumentierte in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts seine ‚Entmannung‘ in über 40 Zeichnungen, die jetzt erstmals in der Heidelberger Sammlung Prinzhorn gezeigt werden. Wie Max Beckmann verbindet Werner Narren‑ und Leidensthematik – ein Versuch sich von dem Geschehen zu distanzieren?

Punkte beim disziplinierten Stehtanz

„Sie sehen Poesie in dem, was ich mache. Nein, ich wende meine Methode an, und das ist alles“, so Georges Seurat nüchtern. Seine Methode des Pointillismus bedeutete für die Malerei einen wissenschaftlichen Neuanfang. Die reinen Farben, die er in Punkten nebeneinandersetzte, verbinden sich erst im Auge des Betrachters zu Linien. In der Schirn Kunsthalle in Frankfurt kann der Besucher jetzt vor einigen Originalen den Allgemeinplatz der Seurat Forschung überprüfen.

Gefragt: Wissenschaftliche Publikationen mit ästhetischem Layout

Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters – aber warum gerade wissenschaftliche Literatur häufig wenig einladend gestaltet wird, erklärt dies nicht. Yves Vincent Grossmann untersucht die gängige Text‑ und Buchgestaltungspraxis in den Geisteswissenschaften und plädiert dafür, dass sich nach ,iconic‘ und ,pictorial turn‘ auch ein grundlegendes Bewusstsein für das Erscheinungsbild der eigenen Textproduktion herausbildet.

Künstler-Haustier und Hoteldirektor

In Beuysscher Manier ermuntert der koreanische Jankowski Schüler Byung Chul Kim seine Gäste eine Performance gegen eine Übernachtung im „Performance Hotel“ im Stuttgarter Osten zu tauschen. Jeder kann in seinem  Hotel zum Künstler werden, denn sogar Putzen und Kochen gehen als künstlerische Tätigkeit durch. artefakt sprach mit Kim über das Hotel, seinen Job als Hoteldirektor und seine Gäste.

„Artists do not make art“

Der Heidelberger Kunstverein setzt auf Provokation und zeigt die ,sick films‘ des britischen Künstlers und Turner-Preisträgers Martin Creed.

Im Quadrat

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„Bücher nicht nur produzieren, sondern Forschung initiieren“

Wie ist ein wissenschaftlicher Verlag strukturiert? Welche Arbeitsbereiche gibt es? Wie entsteht überhaupt eine Publikation? Die ersten beiden Fragen werden vor allem Studierende interessieren, die nach dem Studium die Arbeit bei einem Verlag ins Auge fassen; wie ein Buch entsteht, sollte für jeden, der einmal promoviert oder mit dem Gedanken liebäugelt, von Interesse sein.

Eine Welt zerfällt in Bilder. David Lynchs „Dark Splendor“

Nach Bob Dylan bekommt jetzt auch David Lynch in Deutschland seine erste Ausstellung in einem Museum. Am Anfang von Lynchs Schaffen stand die Malerei, über diese kam er zum Film ‒ in beiden Medien ist Lynchs Bacon Nachfolge unübersehbar, aber auch Picasso und Max Ernst sind seine Lehrmeister.

Außen Banane, innen Wurst

Die skandalöse Idylle in Manets „Frühstück im Grünen“ wird durch Berge von Cola-Dosen und einen Mercedes zerstört, Dürers Unkrautidylle im „Großen Rasenstück“ wird bedroht von einem auslaufenden Unkrautvernichtungsmittel und Dürers Mutter soll wenig vertrauenswürdig sein - das zeigen Klaus Staecks Montagen aus den Jahren 1969-1989. Jetzt vermittelt die Ausstellung „Nichts ist erledigt“ im Kurpfälzischen Museum der Stadt Heidelberg, dass Staecks sozialkritische Themen immer noch aktuell sind.

Übermorgengetwitter

140 Zeichen ist eine Twitter-Nachricht lang und damit für manche viel zu kurz. Einige der Künstler der Ausstellung Übermorgenkünstler im Heidelberger Kunstverein haben für unser Special im Twitter-Format ihre eigenen Arbeiten kommentiert. Form follows hier nicht function, sondern dem Konzept der Ausstellung: Kunst von jungen Künstlern, Übermorgenkünstlern eben, wird in einem „jungen“ Format präsentiert.

Gerettet

Unter dem Motto „Art will save us“ fand jetzt der 77. Kunsthistorische Studierenden Kongress in Hamburg statt. Unsere Fotografin Anna Lafrentz wurde vor Ort gerettet, das „bescheinigt“ zumindest der Button mit der Aufschrift „Saved“, der nach vier Tagen an die über 100 Kongressteilnehmer verteilt wurde. Ein Bericht in Bildern über die Rettungsaktion.

Die Sendung mit der Kunst

Heute: Lach‑ und Kunstgeschichten rund um „Das Rätsel Frau. Die Geheimnisse in den Bildern Sandro Botticellis“.