Autor: Anika Meier

„Jeff Koons knew nothing“. Gruppenausstellung mit Instagrammern in Hamburg

Instagram hat nicht viel mit Fotografie im künstlerischen Sinne zu tun, hört man ständig. Selfies und Foodies hat das soziale Fotonetzwerk über uns gebracht, aber es hat auch eine neue Generation von Fotografen hervorgebracht. Anika Meier von artefakt co-kuratiert in Hamburg eine internationale Gruppenausstellung mit Fotografen, die sich auf Instagram eine digitale Galerie eingerichtet haben.

Diese 14 Weihnachtsgrüße auf Instagram werden Euer Fest versüßen. Nr. 11 ist heftig

Während Klaus Biesenbach über Weihnachten offenbar im Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe vergessen wurde, hat Miley Cyrus sich alle fünf Minuten einen anderen ugly Christmas Sweater übergezogen. Was man sonst so an Weihnachten getragen hat und wer bei wem auf dem Schoß saß, seht ihr in unserem Weihnachtsmenü.

Nicole Marcellini is artefakt’s Pick for Instagram Photographer of the Year 2015

Was das TIME Magazine kann, das können wir auch, dachten wir uns. Bei jeder Gelegenheit nahmen wir also unser Smartphone in die Hand, kuschelten uns in eine warme Decke, legten unsere Füße hoch und klickten uns Tage und Nächte, Wochen und Monate durch die digitalen Galerien des sozialen Fotonetzwerks, um unseren Instagram Fotografen des Jahres ausfindig zu machen. Instagram kann mehr sein als die Spielereien der Community, an denen wir uns natürlich selbst bisweilen gern beteiligen. #gostandthere vor dieser Wand, #gostandthere an dieser Ecke, #friendsandwalls, #architectureandpeople oder #minimalpeople in der TU in Berlin, auf dem Dach des Tempodroms, in der Hamburger Kunsthalle und vor den Gehry Bauten in Düsseldorf. Die Liste der Instagram-Hotspots ließe sich noch eine Weile fortsetzen. Treppenhäuser, Parkhäuser, U-Bahnhöfe und Containerhäfen werden zu Spielplätzen. Oder zu Stehplätzen für die #standcommunity. Man fotografiert sich gegenseitig, wie man so dasteht, lässig, gekonnt, rumstehen eben. Man fragt die eigenen Follower #kenntihrschon, #hihaveyoumet und erzählt #todayimet und #whoifollow. Manchmal schaut oder winkt man auch in eine Pfütze: #sayhitothewater. Phänomene wie die Socality Barbie oder die Instagram …

Nackt im Museum: Nicht ohne mein Feigenblatt

Aufregung mal wieder in den sozialen Netzwerken. Oder vielleicht trifft es Belustigung in diesem Fall besser. Die Bundeskunsthalle Bonn durfte sich heute auf Facebook darüber freuen, dass das amerikanische Unternehmen das Foto einer Ausstellungsansicht nicht für eine Anzeige, sprich für einen gesponserten Beitrag freigegeben hat. Was macht die Bundeskunsthalle also? Sie zensiert. Schwarze Balken verdecken jetzt Anstößiges. Brüste. Von Kunstwerken. Aus dem 19. Jahrhundert. Auberginen statt schwarzer Balken wären ja auch nett gewesen. Das Internet derweil freut sich, lacht, teilt fleißig und schimpft einmal mehr über die Doppelmoral eines Unternehmens, das kein Problem mit Waffen und Rassismus hat. „Entartete Kunst 2.0“ war als Kommentar auf Facebook zu lesen. Wir wundern uns über all das nicht länger, sondern schütteln lieber drei Kunstwerke aus dem Ärmel, die mal der Zensur auf Instagram zum Opfer fallen und mal unter dem Radar fliegen. Paul McCarthy, Schinkel Pavillon @hauserwirth paul mccarthy’s solo exhibitions are sculped into my head as that I saw in milan some years ago and that in paris last autumn 🕳📦🕳 A photo posted by Paul Facch …

Max Beckmanns Berliner Reise heute

Der Maler Max Beckmann zog 1904 nach Berlin und blieb dort bis 1914. Immer wieder betont er selbst in Briefen und Tagebuchaufzeichnungen, wie wichtig die Stadt für ihn sei. Die Kunsthändler und Kunstkritiker in der Stadt sind ihm positiv gesinnt und bestätigen die Bedeutung Beckmanns für Berlin und umgekehrt. „Beckmann ist ohne Berlin nicht denkbar“, so die Worte des Kunsthändlers Paul Cassirer. Und der Kunstkritiker Julius Maier-Graefe ruft aus: „Max Beckmann ist das neue Berlin.“ Die Ausstellung Max Beckmann und Berlin in der Berlinischen Galerie nun macht diese enge Beziehung zwischen Künstler und Stadt anhand der Einflüsse und Inspiration nachvollziehbar, die der Maler dort aufgenommen hat. Zwei Mal lebte Beckmann über einen längeren Zeitraum in Berlin. Im Anschluss an sein Kunststudium in Weimar von 1904 bis 1914 und wieder von 1933 bis 1937. Zwei Mal waren die politischen Ereignisse ausschlaggebend für seinen Umzug. Als Beckmann sich im Herbst 1915 bedingt durch die Erlebnisse im Ersten Weltkrieg nach Frankfurt zurückzog, schmähte er Berlin als „corrumpirtes und temperamentloses Nest“. Aber seine Verbindungen in die Berliner Kunstszene brachen nicht …