Jahr: 2016

Traurige warme Tiere. Ronja von Rönnes Roman „Wir kommen“

Ronja von Rönne hat keinen Rant geschrieben, sondern ein Buch. Joachim Bessing ist sich sicher, dass sich der Roman verkaufen wird wie belgische Fritten, weil er so geil ist. Und Joachim Lottmann war beim Lesen wohl auch übermannt. „Schnoddrig, überlegen, witzig, respektlos – endlich eine neue Stimme in der deutschen Gegenwartsliteratur!“ Steht hinten auf dem Buch. Der Satz von Lottman endet mit einem Ausrufezeichen. Geil hätte er auch noch rufen können, hat er aber nicht. Und Til Schweiger hätte mindestens drei Ausrufezeichen mehr gesetzt, aber es wird auch so deutlich, dass Lottmann das Buch ziemlich gut findet. Die Autorin derweil findet das Buch selbst nicht mehr ganz so gut. Auf Facebook brach sie ein bisschen heulend zusammen, als ihr der Kurier das Buch nach Hause brachte. Im WhatsApp-Interview mit jetzt und der Hip-Hop-Band Die Orsons sagte sie, dass sie sich nicht einmal sicher ist, ob sie ihr Buch mögen würde. Stellenweise mag sie es sehr, stellenweise aber sei es prätentiöser Bullshit. Für ihren Arbeitgeber, die Welt, hat sie eine Woche lang Tagebuch geschrieben und vertrauensvoll notiert, dass …

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Aufgelesen 2016.6: Kanyes Leben, Amerikas Schusswaffen, Stoibers Stottern

Unter dem Stichwort Aufgelesen versammeln wir Fundstücke aus dem Netz. Leseempfehlungen sowie Kurioses über Kunst und fern der Kunst findet hier seinen Platz. Vor ungefähr zwei Wochen kampierten Menschen in Berlin vor den Vorverkaufsstellen für Berlinale-Tickets, eine Woche später war der Spaß schon wieder vorbei. Die Kampierenden taten das nicht ohne Grund, denn viele der Filme auf der Berlinale schaffen es nicht in die bundesdeutschen Kinos. Zu kurz, zu lang, zu sperrig. Das möchten die Kinobetreiber ihrem Restpublikum nicht zumuten. Wenn man aber Glück hat, bekommt man ein paar der Filme zu sehen, die das Sleek-Magazine in einem kleinen Best-Of zusammengestellt hat. Darunter auch der Beitrag von Omer Fast, die Verfilmung von Tom McCarthys Roman „Remainder“. Allerdings ist der Film so geheim, dass es vorab noch nicht einmal einen Trailer zu sehen gibt. Da passt es ganz gut, dass die Spike ausführlich über Fast und seine Arbeit berichtet. Was der Berlinale aber eigentlich fehlt, ist endlich eine Karl Dall-Retrospektive. Behauptet zumindest Dr. Felipe Mainard von der Uwe Boll-Hochschule für Film im Kaput-Magazin. Dort bespricht er …