Jahr: 2015

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Stehlen, fälschen, betrügen, beschlagnahmen. Die spektakulärsten Verbrechen der Kunstwelt 2015

Wahrscheinlich war der Vandalismus an Anish Kapoors Plastik im Park von Versailles das Kunstverbrechen, das 2015 die meisten Schlagzeilen generiert hat. Denn Kapoors Arbeit „Die Vagina der Königin“ (auch: „Dirty Corner“) hat erst wegen ihrer, nun ja, sexuellen Anspielung für Ärger gesorgt. Dann wurde sie mit antisemitischen Parolen beschmiert. Kapoor hat übrigens auch einen Instagram-Account namens @dirty_corner. Man vermutet es: Dort fotografiert er schmutzige Ecken. Überhaupt ist Kunst im öffentlichen Raum anfällig für Beschmierungen und mutwillige Zerstörungen. Aber es gibt natürlich auch die klassischen illegalen und halblegalen Aktivitäten rund um Kunst: Fälschen, Stehlen, Urheberrechtsstreit. Es gibt unklare Provenienzen und zwielichtige Kunsthändler. Manche Verbrechen sind spektakulärer als andere. Manche lesen sich wie der Plot zu einem Guy Ritchie-Film, andere werfen ernsthafte Fragen über unseren Umgang mit Kunst auf. Wir haben die spektakulärsten Kunstverbrechen von 2015  versammelt. Verschollene Werke Besser spät als nie, dachte sich offenbar ein italienischer Mann. Spät kam in diesem Fall aber nicht die Reue, sondern die Einsicht, dass er aus seinem Diebesgut noch einmal Kapital schlagen kann. Das Diebesgut ist ein Damenporträt von Gustav Klimt, …

Diese 14 Weihnachtsgrüße auf Instagram werden Euer Fest versüßen. Nr. 11 ist heftig

Während Klaus Biesenbach über Weihnachten offenbar im Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe vergessen wurde, hat Miley Cyrus sich alle fünf Minuten einen anderen ugly Christmas Sweater übergezogen. Was man sonst so an Weihnachten getragen hat und wer bei wem auf dem Schoß saß, seht ihr in unserem Weihnachtsmenü.

Aufgelesen 2015.5: brennende Autos, unverschämte Interpunktion und nicht so schlimme Weihnachtsmusik

Unter dem Stichwort Aufgelesen versammeln wir Fundstücke aus dem Netz. Leseempfehlungen sowie Kurioses über Kunst und fern der Kunst findet hier seinen Platz.   Wir glauben ja, dass wir auch einen Bildungsauftrag haben. Deshalb beginnen wir unsere Leseempfehlungen mit der Frage: „Was macht eigentlich ein Literaturagent?“ Dass jemand 150 Bücher geschrieben hat, ist an sich schon beeindruckend. Das hat der Literaturagent Gerald Drews nämlich gemacht. Und ein Agent zu sein, klingt auch super. Wer also diesen Berufswunsch hat, bekommt im Interview mit dem Blog Sätze und Schätze einen Einblick ins Metier. Ebenfalls interessant ist die Geschichte der Interpunktion: In the 3rd Century BCE, in the Hellenic Egyptian city of Alexandria, a librarian named Aristophanes had had enough. Wovon Aristophanes genug hatte, und wer die Interpunktion wieder abschaffte, gibt es bei BBC Culture zu lesen. Glaubt man der Berichterstattung letzter Woche, steht uns übrigens eine weitere Revolution in Sachen Satzzeichen bevor. Eine Studie in den USA hat nämlich herausgefunden, dass Punkte am Ende von Kurznachrichten ziemlich unhöflich sind. Es wandeln sich übrigens nicht nur die Formen unserer Kommunikation. Wer …

Nicole Marcellini is artefakt’s Pick for Instagram Photographer of the Year 2015

Was das TIME Magazine kann, das können wir auch, dachten wir uns. Bei jeder Gelegenheit nahmen wir also unser Smartphone in die Hand, kuschelten uns in eine warme Decke, legten unsere Füße hoch und klickten uns Tage und Nächte, Wochen und Monate durch die digitalen Galerien des sozialen Fotonetzwerks, um unseren Instagram Fotografen des Jahres ausfindig zu machen. Instagram kann mehr sein als die Spielereien der Community, an denen wir uns natürlich selbst bisweilen gern beteiligen. #gostandthere vor dieser Wand, #gostandthere an dieser Ecke, #friendsandwalls, #architectureandpeople oder #minimalpeople in der TU in Berlin, auf dem Dach des Tempodroms, in der Hamburger Kunsthalle und vor den Gehry Bauten in Düsseldorf. Die Liste der Instagram-Hotspots ließe sich noch eine Weile fortsetzen. Treppenhäuser, Parkhäuser, U-Bahnhöfe und Containerhäfen werden zu Spielplätzen. Oder zu Stehplätzen für die #standcommunity. Man fotografiert sich gegenseitig, wie man so dasteht, lässig, gekonnt, rumstehen eben. Man fragt die eigenen Follower #kenntihrschon, #hihaveyoumet und erzählt #todayimet und #whoifollow. Manchmal schaut oder winkt man auch in eine Pfütze: #sayhitothewater. Phänomene wie die Socality Barbie oder die Instagram …

Nackt im Museum: Nicht ohne mein Feigenblatt

Aufregung mal wieder in den sozialen Netzwerken. Oder vielleicht trifft es Belustigung in diesem Fall besser. Die Bundeskunsthalle Bonn durfte sich heute auf Facebook darüber freuen, dass das amerikanische Unternehmen das Foto einer Ausstellungsansicht nicht für eine Anzeige, sprich für einen gesponserten Beitrag freigegeben hat. Was macht die Bundeskunsthalle also? Sie zensiert. Schwarze Balken verdecken jetzt Anstößiges. Brüste. Von Kunstwerken. Aus dem 19. Jahrhundert. Auberginen statt schwarzer Balken wären ja auch nett gewesen. Das Internet derweil freut sich, lacht, teilt fleißig und schimpft einmal mehr über die Doppelmoral eines Unternehmens, das kein Problem mit Waffen und Rassismus hat. „Entartete Kunst 2.0″ war als Kommentar auf Facebook zu lesen. Wir wundern uns über all das nicht länger, sondern schütteln lieber drei Kunstwerke aus dem Ärmel, die mal der Zensur auf Instagram zum Opfer fallen und mal unter dem Radar fliegen. Paul McCarthy, Schinkel Pavillon @hauserwirth paul mccarthy’s solo exhibitions are sculped into my head as that I saw in milan some years ago and that in paris last autumn 🕳📦🕳 A photo posted by Paul Facch …